art
architecture
music
other stuff

<< back

forward >>

contact the artist

 
        


BIG ORANGE



Profile
L.A.`s Industrial-, Alternative Rock und HipHop-Szene, Vorbild für die dreiköpfige Formation aus Graz, und der Traum irgendwann einmal den californischen "way of life" genießen zu können, ließ sie diesen Namen wählen. Ihre harte und eindrucksvolle Bühnenpräsenz konnten BIG ORANGE, die im Frühjahr 1993 gegründet und bis 1995 existierten, bei rund einem Dutzend Auftritten unter Beweis stellen. Zu den von Johannes Konrad (DJ John, li) kreierten groovigen bis stampfenden Digital Beats legten Roman Klug (Ricardo Diabolo, re) mit seinem rotzig verzerrten Bass und Alfred Schloyer (Fozzey, mi) mit seiner bröselig kompakt kommenden E-Gitarre den Noise Teppich. Differenzierend hingegen wirkten die von DJ John eingebrachten Old-School-Samples ( aufs Vinyl geklebte Loops) und Scratches sowie die von Song zu Song verschiedenen Voices (Bernd, Sonja ...).

Reviews
Weltuntergangsstimmung bereits beim Soundcheck und jeder konnte hier bereits erahnen, was auf ihn zukommen würde. Eher mäßig besucht war das Konzert im Orpheum, das am 5. Februar 1994, über die Bühne ging.
Nach dem "Warum!?" darf man aber nicht fragen, denn an der "Originalität" der drei Herrn lag es sicherlich nicht. Auf jeden Fall standen sie dort, einer davon Ricardo, verantwortlich für Bass und "Gesang", mit seinen objektiv geschätzten einhundert Kilogramm auf der Bühne, verziert mit einer um den Hals gehängten Taschenlampe, versuchte mehr oder weniger sein Instrument unter Kontrolle zu halten. Ein Bild für Götter, das man hier dem Zuschauer bot.
Über die genaue Definierung des Musikstils der Band läßt sich wohl streiten. Aber ich glaube, daß er irgendwo im Industrial-, Techno-, Independent-, Metalbereich zu finden sein wird. Auf jedenfall perfekt organisierte Chaosmusik. Außerdem wurde "Gitarrenhowling" der feinsten Art geboten, und spätestens ab diesem Zeitpunkt des Konzert wußte man, daß die legendäre Gitarrenschule der "Sonic Youth" tod war. Resüierend würde ich sagen ... daß Big Orange eine Band ist, die den Mut aufgebracht hat, einen selbstständigen Weg zu gehen.
Reflex (Jugendzeitung), 1994

Klangzeit
Es muß ja nicht immer gleich Sydney oder Seattle sein. Mit "Step to Step Volume III" legt Wolfgang Neubauer auf seinem neugegründeten Label in Kooperation mit IntroGrazSpection einen Graz-Sampler vor, der im Vertrieb der umtriebigen Firma Ixthuluh dem Rest Österreichs bzw. Europas die hiesige Szene näherbringen soll. Unter dem Motto Grazcore statt Grindcore treten eineinhalb Dutzend Bands und Arbeitsprojekte den hörbaren Beweis an, daß die Stadt sich popmusikalisch keineswegs hinter dem Semmering zu verstecken braucht. Bei Cactus Abyss etwa gefriert einem das Gesicht zum "Baracuda Smile", Cadaverous Condition lehrt einen mit einem Song von ihrem Album "In Melancholy" das Fürchten und Chux Party schleift sich auf "Jane Sweet Jane" ein. Die wackeren Mannen von Schlauch hingegen bringen "Gruben-Licht" in unsere zappendustere mit diversen Brettern vernagelte Welt, Big Orange hält es mit "Live Attitude" während man mit Entropy auf einem Sofa "Brazil" träumen kann. Höhepunkt der CD sind die Kings of Candlestick mit einer kompakten Arbeit und einem Livemitschnitt von Pure Laines "Howl" (Jetzt Bloom05) von ihrem legendären Auftritt im New Yorker CBGB`s. Auch wenn man über den einen oder anderen Beitrag lieber den Mantel des Schweigens breitet: Alles in allem ein informativer Querschnitt durch die Grazer Szene. Kurzum: Da fährt die Straßenbahn drüber.
Wolfgang Pollanz, Kleine Zeitung